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Phantastika 2017 – ein Besuchsbericht

Phantastika 2017 – ein Besuchsbericht

Vom 02. bis 03. 09. 2017 veranstaltete der Verlag In Farbe und Bunt im CongressCentrum Oberhausen (CCO) die erste Phantastika.

Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich zu einem Besuch des neuen Mitglieds im Reigen der Phantastikveranstaltungen entschieden hatte. Manche Dinge dauern eben etwas länger, besonders wenn die Bahn für ein Ticket von Frankfurt nach Oberhausen trotz BahnCard relativ obszöne Preise verlangt.

Glücklicherweise fand sich dann jedoch mit Norbert Seufert eine Mitfahrgelegenheit, die mich im güldenen Morgensonnenschein des 02. Septembers im schönen Örtchen Niederbrechen/Nirgendwo aufsammelte.

Nach ca. 2,5 Stunden Autofahrt erreichten wir nur kurz nach Eröffnung unser Ziel. Dank der im Vorverkauf erworbenen Tickets mussten wir nicht Schlange stehen (um diese Uhrzeit wäre das aber sowieso nicht wirklich nötig gewesen). Kurz hinter der Eingangspassage fanden wir dann auch schon das erste bekannte Gesicht: Am Stand des Atlantis-Verlages lächelte uns der Inhaber Guido Latz entgegen.

Nach dem ersten Plausch war Erkundung angesagt.

Inhaltlich wurde versucht, eine möglichst große Vielfalt zu bieten. Hörspiel, Musik, Film, Buch usw. konnten die Besucher in Lesungen, Workshops und Panels/Vorträgen auf 9 Programmschienen erleben. Hinzu kamen Autogrammstunden, Kinderaktionen und natürlich die Preisverleihung des Deutschen Phantastik Preises (DPP). Die Gänge des CCO waren dicht gefüllt mit Ausstellungen, Verkaufs- und Infoständen von Verlagen, Cosplaygruppen, Künstlern, Projekten und Vereinen. Das CongressCentrum erwies sich dabei als würdiger Veranstaltungsort. Die spezielle Architektur des Gebäudes, dessen Säle sechseckig sind, und die Tatsache, dass sich das Event über 2 Stockwerke erstreckte, machte die Sache ein wenig unübersichtlich und damit zu einer Art Abenteuerspielplatz der Phantastik 🙂

In den folgenden Stunden zog ich im Wesentlichen mehrfach über die Gänge zwischen Catering (lecker und mit angemessenen Preisen) und den Sälen London, Brüssel und Oslo/Helsinki hin und her, traf einige Mitglieder der Phantastikfamilie wie z. B. die unermüdlichen Tina und Thorsten Low, Autoren wie Holger M. Pohl, Dirk van den Boom und Axel Kruse, und nicht zuletzt die Crew des SFCD. Insgesamt machten aber m. E. Phantastikinteressierte jenseits des Fandoms einen Großteil der Gäste aus, was, soweit ich es verstanden habe, auch ein Ziel der Phantastika war. Mehrfach für längere Zeit blieb ich in der Doctor Who-Ausstellung von Rockin Robin hängen. Wie praktisch, dass Familie Vogel mit ihrem Old Rocketman Weltraumbasar ganz in der Nähe zu finden war, sodass ich nicht ganz ohne ein Mitbringsel aus der Welt des Doctors nach Hause gehen musste. Und natürlich habe ich doch wieder ein Buch gekauft. Nein, diesmal nicht von Dirk van den Boom, sondern den Comic Cromwell Stone von Andreas. Signiert am Schreiber und Leser-Verlagsstand vom Zeichner selbst – freu!

Selbstverständlich besuchte ich auch ein paar wenige Programmpunkte. So nahm ich an einer sehr amüsanten Autorenrunde von Dirk van den Boom und Andreas Brandhorst teil und ging auch zu Lesungen, z. B. von Tom Daut und Holger Stiebing, die die Welt der Amizaras-Chronik vorstellten.

Programmpunkte sind für mich allerdings eher nebensächlich. Ich genieße lieber die nerdige Atmosphäre, bestaune tolles Cosplay und quatsche beim Kaffeetrinken mit Gleichgesinnten.

Die Präsentation des Deutschen Phantastik Preises konnte ich leider nicht mehr verfolgen, da mein Zug gleichzeitig gen Heimat startete und so meinen Tagesausflug zur Phantastika beendete.

Fazit:

Nach meinem Eindruck ist die Phantastika eine Mischung aus Messe, Convention und (phantastischem) Familienfest. Das zeigte sich auch in der Preisgestaltung der Eintrittskarten, die neben Tages- (18,00 Euro) und Wochenendkarten (27,00 Euro) auch Familienkarten (ab 50,00 Euro) vorsahen. Ermäßigungen für bestimmte Personengruppen waren möglich, zudem hatten Kinder bis 6 Jahre löblicherweise freien Eintritt.

Die Phantastika 2017 war aus meiner Besuchersicht ein voll gelungener Auftakt der Veranstaltungsreihe. Man merkte, dass Mike Hillenbrand und sein Team mit viel Herzblut und Aufwand ans Werk gegangen sind. Angebot und Atmosphäre stimmten. Vielen, vielen Dank dafür! Ich komme gerne wieder.

Angesichts dessen waren die Eintrittspreise, die für eine klassische (Nichtmedia-) Convention schon gehobenes Niveau gehabt hätten, gerechtfertigt.

Besucherzahlen kann ich schlecht schätzen. Es herrschte rege Betriebsamkeit, kam aber nie zu Gedränge oder Geschiebe. Angenehm.

Abschließend gehen meine Dankeschöns herzlichst an Norbert Seufert, ohne den ich sicher nicht den Weg nach Oberhausen angetreten hätte, und an Guido Latz dafür, dass er mir am Atlantis-Stand immer dann Asyl gewährt hat, wenn ich eine Sitzpause brauchte (ich bin tatsächlich so alt, wie ich aussehe).

(thv)