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Im Gespräch mit Bernhard Kempen über Band 7 von Terminus, Die geheime Werft

Alexandra Trinley: Fast jeder Perry Rhodan-Autor begann als Fan – schon wegen der Einlesezeit in eine seit 1961 wöchentlich erscheinende Serie, die in fortlaufenden Geschichten Kurs auf Band 3000 hält. Zum Glück gibt es im Perryversum auch übersichtliche, abgeschlossene Geschichten wie die Miniserie Terminus. Und du? Wie bist du zu Perry Rhodan gekommen?

Bernhard Kempen: Ganz klassisch als Jugendlicher. Es war 1973, ich war zwölf, als ich meinen ersten PR-Roman las und total fasziniert war. Seitdem habe ich die Serie kontinuierlich verfolgt – inzwischen seit über 40 Jahren. Dann studierte ich Literaturwissenschaft und wurde schließlich SF-Übersetzer. Dabei schrieb ich auch immer wieder eigene Sachen und diverse Artikel über PR. Irgendwann gab es auf der Frankfurter Buchmesse ein längeres Gespräch mit dem Chefredakteur Klaus N. Frick. Und schließlich bekam ich mein erstes Exposé für einen Atlan-Band, der 2004 als Im Zeichen des Kristallmondes erschien. Damit hatte sich für mich ein 30 Jahre alter Jugendtraum erfüllt!

Alexandra Trinley: Aber es blieb nicht bei diesem einen Roman. Wie ging es weiter?

Bernhard Kempen: Seit 2004 sind vier Heftromane für die Atlan-Miniserien, ein Atlan-Taschenbuch und zwei Bände Perry Rhodan Extra zusammengekommen. Es waren sehr unterschiedliche literarische Herausforderungen, die mir immer wieder großen Spaß gemacht haben. Dazwischen gab es durchaus noch mehr Angebote, aber meistens war es zu schwierig, die Arbeit an Perry Rhodan mit meinen Übersetzungsaufträgen zu koordinieren, die oft sehr langfristig terminiert sind.

Alexandra Trinley: Und bei deinem aktuellen Roman klappte es dann.

Bernhard Kempen: Ja. Seit einiger Zeit achte ich darauf, meine Terminplanung etwas flexibler zu gestalten. Als ich dann von der Planung der neuen Miniserie hörte, habe ich einfach mal angefragt, und dann hieß es: Ja, wir hätten da was für dich! Für Terminus war ich sozusagen prädestiniert, weil ich mich recht gut mit den frühen Zyklen der PR-Serie auskenne. Jetzt warte ich gespannt ab, wie mein Roman bei den Lesern ankommt.

Alexandra Trinley: Was passiert darin?

Bernhard Kempen: Was darf ich verraten, ohne zu spoilern? Es geht um die Erkundung eines feindlichen Stützpunktplaneten. Perry Rhodan steuert höchstpersönlich einen altertümlichen Shift-Flugpanzer und nutzt alle technischen Möglichkeiten, um nicht vom Gegner bemerkt zu werden. Aber auch ein Kommandounternehmen der Blues interessiert sich für den Planeten, was zu spannenden Verwicklungen führt. Und das Ganze endet mit einer schockierenden Entdeckung.

Alexandra Trinley: Hu! Nach den Obelisken und der Erkenntnis, die sie in Rhodan auslösen, das zweite schockierende Geheimnis? Natürlich sagst du nicht mehr dazu. Vielleicht etwas Allgemeineres … was ist für dich das Besondere an dieser Miniserie?

Bernhard Kempen: Terminus füllt eine zeitliche Lücke innerhalb des Cappin-Zyklus, der in den Jahren 1969-71 geschrieben wurde und im 35. Jahrhundert spielt. Ich musste also eine ferne Zukunft so beschreiben, wie man es sich vor 50 Jahren vorgestellt hat. Eigentlich kann man so etwas heutzutage gar nicht mehr schreiben. Aber ich fand es sehr reizvoll, diesen vermeintlichen Anachronismus plausibel aufzulösen.

Alexandra Trinley: Und dein Roman? Was ist an dem besonders?

Bernhard Kempen: Ich finde es immer wieder spannend, wie sich beim Schreiben manche Nebenfiguren in den Vordergrund drängen und mehr Platz beanspruchen. Das ist mir diesmal mit dem Blue Tääj Yöriil und der Pilotin Miranda Carter passiert. Da mussten dann noch ein paar Details mit der Exposé-Redaktion und den Autoren der Folgebände abgeklärt werden. Und es ist mein erster Beitrag zum Perryversum, in dem Gucky auftritt! Im ersten Moment war ich mir nicht ganz sicher, ob ich das hinkriege. Schließlich ist es der »alte« Gucky, der Spaßvogel, der aber auch nicht zu albern rüberkommen sollte. Aber dann war ich auch mit diesen Szenen sehr zufrieden, und aus der PR-Redaktion kamen ebenfalls nur positive Reaktionen. Schauen wir mal, ob die Leser das genauso sehen …

Alexandra Trinley: Was hat dir beim Schreiben besondere Mühe gemacht?

Bernhard Kempen: In diesem Roman treffen drei Konfliktparteien aufeinander, die alle bemüht sind, Schießereien zu vermeiden und möglichst wenig Schaden anzurichten. Gleichzeitig hieß es im Exposé, dass es in dieser Actiongeschichte ordentlich rumsen und krachen sollte. Mein erster Gedanke war: Wie soll das denn gehen? Aber dann hat sich aus genau diesem Widerspruch eine Menge Zündstoff ergeben. Nach dem Motto: Wenn man sich um Konfliktvermeidung bemüht, könnte es am Ende nur umso heftiger krachen.

Alexandra Trinley: Gibst du uns eine Textprobe?

Bernhard Kempen: Vielleicht eine kleine Szene mit Gucky, während Perry & Co. mit dem Shift auf dem Werftplaneten herumfahren?

»Schaut mal!«, rief Gucky plötzlich, der auf dem Notsitz stand und sich umschaute. »Eine Ellipse!«

Alle drehten den Kopf in die Richtung, wohin der Mausbiber aufgeregt zeigte.

Rhodan betrachtete die aufgedunsen wirkende Scheibe des Zwergsterns. Ein deutlich kleinerer, aber gut erkennbarer, dunkler, runder Fleck hatte sich davorgeschoben.

»Arcane Eins«, sagte Rhodan. »Der innerste Planet des Systems. Er ist nahe genug, dass wir die Planetenscheibe mit bloßem Auge wahrnehmen können.«

»Es heißt übrigens Eklipse – genauer gesagt, sogar Transit«, warf Darren Zitarra ein.

»Schlaumeier!«, empörte sich Gucky. »Hast du noch mehr solche astronomitischen Begriffe drauf?«

Als Rhodan und Sukurai leise lachten, schüttelte Zitarra nur den Kopf und verzichtete auf jeden weiteren Kommentar.

Alexandra Trinley: Dem wollen wir uns anschließen. Viel Erfolg und danke für die Auskünfte.