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Interessante Abenteuer unter den Indianern 39

Interessante-Abenteuer-unter-den-IndianernJohn Frost
Interessante Abenteuer unter den Indianern
Erzählungen der merkwürdigsten Begebenheiten in den ersten indianischen Kriegen sowie auch Ereignisse während der neueren indianischen Feindseligkeiten in Mexiko und Texas

Indianische Grausamkeit gegen einen Gefangenen

Am 18. März 1690 wurde die Stadt Berwick im Staat Maine, von einer Anzahl Franzosen und Indianer unter dem Kommando von Hertel de Rouville und Whoop Hood, eines Indianerhäuptlings, angegriffen. Nachdem sie 30 der Einwohner getötet und 59 zu Gefangenen gemacht hatten, zogen sie sich schleunigst zurück. Obwohl von einer starken Truppe Engländer verfolgt, gelang es ihnen zu entkommen. Einer ihrer Gefangenen, namens Rogers, konnte nicht mit ihnen Schritt halten. Während er zurückblieb, eine schwere Bürde schleppend, warf er sie von seinen Schultern und versuchte zu fliehen. Nachdem er eine Zeit lang gelaufen war, verbarg er sich in einem hohlen Baum, jedoch die Wilden folgten seiner Spur und entdeckten ihn. Sie beraubten ihn seiner Kleidung, misshandelten und zwangen ihn, die Reise bis zum Abend weiter fortzusetzen. Sie machten Halt und schlugen ihr Lager auf, banden seine Hände auf dem Rücken zusammen, befestigten ihn dann an einen Pfahl und tanzten und heulten um ihn herum.

Sie zündeten darauf ein großes Feuer ganz nahe dem Unglücklichen an und mit wahrer teuflischer Bosheit forderten sie ihn auf, von seinen Freunden Abschied zu nehmen, bemerkend, dass sie ihm zum Beten einige Augenblicke Zeit gönnen wollten. Nach und nach rückten sie das Feuer dem unglücklichen Gefangenen näher, sodass sie ihn bei lebendigem Leibe rösteten. Als der Schmerz ihn fast ganz überwältigt hatte, zogen sie die Holzscheite zurück und vermehrten so sein Elend und seine Leiden noch dadurch, dass sie die Qualen verlängerten und noch neue hinzufügten. Zuweilen schnitten sie Streifen Fleisch von seinem dahinsterbenden Körper, verlachten seine Todesqualen und beantworteten sein Gestöhne mit Spott und Hohn.

Die anderen Gefangenen hatten sie außerhalb des Feuers gestellt, sodass sie Zeugen des Todes ihres Kameraden sein mussten. Als der Arme den schrecklichen Qualen erlegen war, setzten sie ihn auf das Feuer, damit späterhin sein Anblick auch seinen Freunden zur Marter würde.