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Der Welt-Detektiv Band 6

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Interessante Abenteuer unter den Indianern 34

Interessante-Abenteuer-unter-den-IndianernJohn Frost
Interessante Abenteuer unter den Indianern
Erzählungen der merkwürdigsten Begebenheiten in den ersten indianischen Kriegen sowie auch Ereignisse während der neueren indianischen Feindseligkeiten in Mexiko und Texas

Sonderbare Grille eines Creek

Es ist nicht oft, dass man einen Indianer bewegen kann, seinen Stamm und sein Land zu verlassen. Viel schwieriger noch ist es, ihn zu überreden, sich der Gesellschaft der Weißen anzuschließen und sich ihre Sitten und Gewohnheiten anzueignen. Dieser innige Patriotismus und Eifersucht auf Nationalwürde scheint allen wilden Stämmen inne zu wohnen. Obwohl es sonderbar erscheinen mag, so ist es nichtdestoweniger eine anerkannte Sache, dass es schwerer ist, einen Lappländer, Tataren oder Indianer von den schneeigen Wänden des Hekla zu entwöhnen, als einen Europäer zu überreden, Jäger im westlichen Amerika zu werden. Nehme man alle Beispiele, die die Geschichte aufweist, in welchen Indianer teilweise zivilisiert sind (ausgenommen den Einfluss, den die Religion auf sie gehabt hatte). Nur wenige waren ohne den Wunsch, zu ihrer alten Lebensweise zurückzukehren. Auf der anderen Seite weist jedoch der Weiße, welcher lange mit den Indianern gelebt hat, jede Überredung zurück, welche seine Freunde und Verwandte machen, zu ihnen zurückzukehren. Das Folgende jedoch ist ein Beispiel, wo ein Indianer mit seiner Lage unzufrieden war und Abhilfe suchte, indem er sich mit den Weißen vereinigte.

Im Jahre 1831 näherte sich eine kleine Truppe amerikanischer Händler einem Dorf der Creek am Nordzweige des Flusses Canadian. Bald, nachdem sie sich gelagert hatten, kam ein Indianer zu ihnen und gab ihnen durch Zeichen zu verstehen, dass er sich mit ihnen zu vereinigen wünschte. Den Kaufleuten kamen seine Absichten verdächtig vor, aber als er ihnen versicherte, dass er sich ihrer Gesellschaft anschließen wolle und dass er beschlossen habe, nicht in das Dorf zurückzukehren, nahmen sie ihn auf. Am nächsten Morgen erhielten sie etwas Licht über diese mysteriöse Angelegenheit. Er hatte sich mit seiner Frau entzweit und sie kam jetzt in das Lager, weinend und heulend, ihr eigenes boshaftes Betragen anklagend und ihren Mann um Vergebung anflehend. Sein Herz gab nicht nach. Ein paar Tränen konnten die lange Reihe von Beleidigungen, Zänkereien und Kränkungen nicht auslöschen, die Jahre lang seinen Charakter erniedrigt und mit zu rauer Hand die früheren Träume einstiger Glückseligkeit so empfindlich zerstört hatten. Seine trostlose Gattin kehrte nach Hause zurück und der Indianer reiste mit den Weißen ab. Er bewies sich als ein treuer, schätzbarer Gefährte und er wurde bald ein Liebling der Amerikaner. Als sie Santa Fe erreichten, ging er zu einer Compagnie Freiwilliger unter James Kirker und half mehr als einmal in den Scharmützeln gegen die Shawnee und Delawaren. Er blieb immer ein treuer Freund der Weißen und in Gewohnheiten und Handlungsweise wirklich zivilisiert.