Heftroman der

Woche

Download-Tipp

Der Welt-Detektiv Band 6

Neueste Kommentare
Archive
Folgt uns auch auf

Interessante Abenteuer unter den Indianern 29

Interessante-Abenteuer-unter-den-IndianernJohn Frost
Interessante Abenteuer unter den Indianern
Erzählungen der merkwürdigsten Begebenheiten in den ersten indianischen Kriegen sowie auch Ereignisse während der neueren indianischen Feindseligkeiten in Mexiko und Texas

Indianische Fischerei in New Brunswick

Die Flüsse von New Brunswick werden jährlich zur Laichzeit von einer großen Menge der verschiedensten Fische besucht. Die Vorzüglichsten derselben sind: der Lachs, Stör, der Barsch, die Alosa, der Gaspereau, der Stint und verschiedene andere von geringerem Wert. Auch haben die Flüsse Überfluss an Fischen, welche man beständig in diesen Gewässern findet und die nie ins Meer hinabgehen. Es sind: Forellen, rote und weiße Barsche, Aale, Cuske, Karpfen, Wachen, Weißfische, Gründlinge, Gizzarden und eine Unzahl anderer Arten, von denen viele nicht einmal einen Namen haben und bis jetzt noch von keinem Professor der Naturgeschichte beschrieben worden sind.

Wenn der Lachs sein Erscheinen in dem Nashwaak River macht, so verlassen ganze Flotten kleiner Kanus, jedes von zwei Indianern geführt, Fredericton, um die Fische beim Fackellicht zu harpunieren. Die Fische, durch den Wasserfall aufgehalten, sammeln sich in großer Anzahl in dem unter den Fällen befindlichen Teich. Man kann sich nichts Interessanteres denken als diese Szenen. Die Kanus werden von der schäumenden Strömung nach allen Seiten hin herumgeschleudert. Mit bewundernswerter Geschicklichkeit lenken die Indianer sie die Fälle hinauf, indem sie sie zugleich von den vielen Felsen abhalten oder sie kopfüber mit der Strömung hinunterstürzen lassen, plötzlich anhaltend und mit ihren Speeren nach den Fischen werfend. Der Eifer der Jagd, der Kontrast der stammenden Fackeln mit den dunklen Massen der Waldung und die schönen, kräftigen Gruppen der Indianer, mit ihren langen Speeren nach den Lachsen zielend, bilden ein wild- romantisches Gemälde. Der Speer, mit dem die Fische gefangen werden, ist in seiner Konstruktion höchst einfach und zerreißt weder den Fisch noch verdirbt er ihn. Eine eiserne Picke ist zwischen zwei nach auswärts gekrümmten Haken vom festesten Ahornholz am Ende einer langen Fichtenstange befestigt. Wenn der Lachs getroffen ist, so lassen die beiden Haken die Picke weit genug eindringen, um das Rückgrat zu zerbrechen und halten zur selben Zeit doch den Fisch fest, indem sie ihn umklammern.

Der Stör in den New Brunswick Gewässern ist groß, häufig acht und mitunter zwölf Fuß lang. Das Fleisch des Fisches ist schlecht und wird im Allgemeinen nicht viel gegessen. Er wird selten gefangen oder beunruhigt; und man findet ihn deshalb in Überfluss. Wenn er den Fluss hinaufschwimmt, springt er häufig bis zu einer bedeutenden Höhe aus dem Wasser. Man erzählt eine gute Anekdote von einer alten Squaw: Während sie nämlich den Fluss hinunter ruderte, sprang einer dieser Fische in ihr Kanu und zwar mit solcher Gewalt, dass er durch den Boden des Schiffchens gedrungen wäre, wenn nicht Molly Greenbaize schnell wie der Blitz den Schwanz des Tieres ergriffen hätte, ehe der Kopf und die Schultern ganz durch waren. Indem sein Fortschritt so gehindert war, diente er ihr als Pfropfen in dem Leck, bis sie das Kanu ans Ufer gerudert hatte.

Die Forellenfischerei ist vorzüglich und wird nirgends, vielleicht bei Labrador ausgenommen, übertroffen. Sobald das Eis bricht, erscheinen Myriaden von Fliegen auf der Oberfläche des Wassers und die Forelle macht sofort Jagd darauf. Die Indianer, welche keine Schüler von Isaak Walton sind, kennen keine andere Art des Fischens, als dass sie ein Loch in das Eis hauen, worauf der Fisch augenblicklich auf der Oberfläche erscheint und sich beinahe durch jeden Köder fangen lässt. Die Indianer halten es jedoch nicht der Mühe wert, diese Fische zu fangen, und nehmen nur dann ihre Zuflucht zu ihnen, wenn sie auf einer Jagdexpedition wirklich Mangel leiden und keine andere Nahrung finden. Im Redhead River, einige Meile von St. Johns, werden die delikatesten Forellen gefangen. Dieser Fluss steht mit dem Ozean in Verbindung und bei hoher Flut dringt das Salzwasser oft weit hinauf. Dieser Umstand hat ohne Zweifel Einfluss auf den Geschmack dieser Fische. Im Lough Lomond See, auch in der Kette der Seen jenseits der »Nackten Gebirge, die ihren Abfluss in den Musquash-Sümpfen haben und in den Flüssen, welche diese Seen verbinden, ist eine ausgezeichnete Forellenfischerei.