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Interessante Abenteuer unter den Indianern 26

Interessante-Abenteuer-unter-den-IndianernJohn Frost
Interessante Abenteuer unter den Indianern
Erzählungen der merkwürdigsten Begebenheiten in den ersten indianischen Kriegen sowie auch Ereignisse während der neueren indianischen Feindseligkeiten in Mexiko und Texas

Angriff auf einen amerikanischen Treck

Bei der Einnahme von Taos durch Colonel Price im Mexikanischen Krieg wurde ein Delaware mit Namen Rahcoma auf jenem Platz zum Gefangenen gemacht und später in Freiheit gesetzt. Im Mai 1847 reiste er ab, um in sein Land zurückzukehren. Auf dem Weg begegnete er einer Horde Indianer, die nach seiner Berechnung aus ungefähr 1000 Mann Comanchen, Arapaho, Pawnee und Osage bestand. Er wurde gefangen genommen, wurde aber unter der Bedingung verschont, dass er sich mit ihnen vereinige, um einen Angriff auf irgendeine Partie Weißer zu unternehmen. Er erklärte sich dazu bereit, die ganze Partie setzte sich in Bewegung und nach einigen Tagen begegneten sie einem amerikanischen Treck aus 30 Gespann Mauleseln und 20 Reitern bestehend, nur wenige Meilen unterhalb Walnut Creek. Die Wagen waren mit Provision der Regierung beladen, die zum Gebrauch der Truppen in Santa Fe bestimmt waren.

Die Indianer, diese kleine Partie bemerkend, hielten an und bereiteten sich auf einen Angriff vor. Über das Nähere des darauffolgenden Kampfes ist nur wenig bekannt. Die Amerikaner wurden aus ihren Sätteln gehoben und auch nicht einer entkam, um diese traurige Begebenheit zu berichten. Nach diesem Gemetzel raubten die Indianer alles, was sie gebrauchen konnten und trieben die Maultiere fort. Für seine Dienste in dieser Sache erhielt Rahcoma einen Maulesel zum Geschenk und man erlaubte ihm, weiterzureisen.

Der oben erwähnte Bericht ist von Rahcoma, der ihn bei seiner Ankunft in Missouri selbst erzählte. Seine Aussagen sind nicht zu bezweifeln, da der Maulesel, auf dem er ritt, als der erkannt wurde, worauf ein Offizier der Regierung seine Reise vom Westen antrat. Die angegriffene Partie, glaubt man, war unter dem Kommando des Captain Miller.

Auf demselben Platz (Walnut Creek) wurde eine andere Partie Amerikaner von ungefähr 100 Arapaho im Juni 1847 angegriffen. Die Angreifenden waren jedoch nicht so erfolgreich, wie ihre Kameraden es zuvor gewesen waren. Es scheint, dass ein gewisser Sharp und der Aufseher über die Wagen auf die Büffeljagd gegangen waren. Sie waren noch nicht weiter als 300 Yard entfernt, als sie von verschiedenen Partien Indianern angegriffen wurden. Sharp gab Feuer und tötete einen Häuptling und im nächsten Augenblick lag er von Kugeln und Pfeilen durchlöchert da. Sein Gefährte feuerte gelassen auf die Feinde und hielt sich die Wilden so vom Leibe, bis seine Gefährten zu seinem Beistand kamen. Die Indianer zogen sich darauf zurück und nahmen Sharps skalpierten Schädel und mehr als sechzig Pferde und Maulesel mit sich fort.

Eine kurze Zeit zuvor wurde Lieutenant Peck mit einem Treck von einer Horde Comanchen angegriffen und verlor 10 Pferde. Er zog sich darauf zurück und wartete zwei Tage, in der Hoffnung, mit anderen Tracks zusammenzustoßen. Er wurde wiederum angegriffen und verlor all sein Zugvieh. Dieser zweite Angriff hatte ein schlimmeres Gefecht zur Folge, in dessen Verlauf ein gewisser Williams von einer Lanze durchbohrt und verschiedenen anderen ihre Kleidung von Kugeln durchlöchert wurde. An der Biegung des Arkansas war diese unglückliche Expedition wiederum von den Pawnee überfallen und ihnen zwei Pferde geraubt worden. Die Feinde versuchten dann ein Stampado unter den übrigen Pferden zu bewerkstelligen, doch ihr Versuch misslang. Nach diesem letzten Unfall erreichte der Treck seinen Bestimmungsort ohne weitere Störung.