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15 neue Fragen an …

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15 neue Fragen an Christiane Gref

Christiane Gref entdeckte erst im zarten Alter von 30 Jahren, dass es Spaß macht, Texte zu verfassen, ohne Noten dafür zu bekommen. Und weil das Schreiben ihr immer noch so viel Spaß macht, sind bis heute über 50 Kurzgeschichten sowie sieben Romane – zwei davon verfasste sie gemeinsam mit Meike Schwagmann –  veröffentlicht worden. Auf ein bestimmtes Genre hat sie sich bis heute nicht festgelegt, die historischen Romane überwiegen zwar, dennoch schlägt ihr Herz nach wie vor auch für Fantasy, Horror und Science Fiction. Für den Deutschen Phantastik Preis und den HOMER war sie in verschiedenen Kategorien nominiert. Sie ist Mitglied bei den Mörderischen Schwestern und bei HOMER, außerdem Gründungsmitglied der Autorengruppe ZwanzigZehn. 

Mehr zur Autorin unter: autorenkrise.com


1. Was bedeutet das Schreiben für dich?


Das Schreiben ist für mich: Urlaub vom Ich, Sucht, Passion, mein schlimmster Feind und mein bester Freund in Personalunion, Realitätsflucht, mein kreativer Spielplatz und eine Tätigkeit, die mich nunmehr seit 11 Jahren treu begleitet.


2. Welche drei Bücher, die du gelesen hast, haben dir bisher am besten gefallen?


Der Herr der Ringe – die Trilogie zähle ich einfach mal als 1 Buch 😉

Der Fisch ohne Fahrrad – dieses Buch lese ich jedes Mal, wenn ich krank bin.

Reg dich nicht auf – ein toller Ratgeber, der einfach immer funktioniert.


3. Welches war deine erste, professionell veröffentlichte Arbeit?


Das war die Kurzgeschichte Dann gute Nacht!, die in einer Anthologie im Jahre 2005 im Intrag-Verlag erschien. Das war der Startschuss für weitere Texte.


4. Welches Buch oder welche Geschichte von dir würdest du mir zum Lesen empfehlen und warum?


Alle natürlich. Nein, mal im Ernst. Lesen ist etwas zutiefst Emotionales. Mein Herz hängt an allem, was ich geschrieben habe. Insofern empfehle ich, buchhandel.de zu konsultieren, meinen Namen ins Suchfeld einzugeben und einfach in Ruhe zu stöbern. 😉


5. Unter welchen Umständen würdest du das Schreiben mit einem anderen Beruf oder Hobby tauschen?


Wenn ich etwa 15 Kilo leichter und 20 Jahre jünger wäre, würde ich eine Tanzkarriere anstreben. Da dem leider nicht so ist, beläuft sich das Tanzen auf ein Mal pro Woche.


6. Welcher Autor hat dich am meisten beeinflusst?


Hier muss zwingend der Plural her. Tolkien, weil er die Liebe zur Fantasy in mir weckte. Douglas Adams, weil er mich auch heute noch mit dem Anhalter zum Lachen bringt. Eschbach und Schätzing, weil sie gezeigt haben, dass auch deutsche Autoren, die in verschiedenen Genres schreiben, was auf dem Kasten haben.


7. In welchem anderen Genre würdest du dich gern ausprobieren?


Die Frage ist lustig, weil ich schon so ziemlich jedes Genre durchhabe und ich mich auch ständig frage, was ich noch ausprobieren könnte. Ich würde gerne einen Horrorroman schreiben. Bislang habe ich in diesem Genre nur Kurzgeschichten verfasst.


8. Hörst du beim Schreiben Musik und wenn ja, welche?


Früher hörte ich Soundtracks beim Schreiben. Heute nervt mich Musik. Ich liebe das hypnotische Klackern der Tastatur, außerdem flüstere ich die Sätze, die ich gerade eintippe vor mich hin. Sieht von außen betrachtet sicherlich total bescheuert aus.


9. Welche Story von dir könntest du dir auch als Film am besten vorstellen und wer sollte die Hauptrolle darin spielen?


Da tendiere ich zu Das Meisterstück, meinem Romandebüt. Es spielt in meiner Heimatstadt, daher kann ich mir die Drehorte sehr gut vorstellen. In dem Buch geht es um einen Gold-und Silberschmiedegesellen, der in eine Intrige Adliger verstrickt wird. Da er nicht mehr ganz jung ist, könnte ich mir prima Viggo Mortensen (Aragorn, HdR) vorstellen. Wenn dieser Wunsch wahr werden würde, hätten die Filmleute Mühe, mich vom Set zu kriegen. 🙂


10. Was inspiriert dich?


Gespräche mit anderen Autoren, mit Freunden (auch wenn sie nicht schreiben), Bücher, Filme, der Alltag, meine Familie, eine Farbe, ein Song, der gerade im Radio läuft, Träume.


11. Schreibblockaden gehören oft zum Alltag eines Autors. Wie gehst du damit um?


Mein Mentor in der Schreibwerkstatt meinte einmal, dass Schreibblockaden immer dann entstehen, wenn der Autor nicht weiß, was er eigentlich schreiben will. Daher hat er uns Schülern eine akribische Romanvorbereitung ans Herz gelegt. Und siehe da, es funktioniert. Mit einem roten Faden kann ich mich getrost auch durch neblige Gefilde hangeln. Und wenn ich merke, dass ich keinen Bock aufs Schreiben habe, dann lektoriere ich einen Text, denn je schlechter die Laune, desto besser die Korrekturen.


12. Welchen guten Rat hast du für junge Autoren/ Hobbyautoren?


Stellt euch am besten folgende Fragen: Was fasziniert euch am Schreiben? Wollt ihr berühmt werden, viel Geld damit verdienen, einen Ausgleich zum Alltag haben, vielleicht ein Trauma verarbeiten? Wollt ihr für euch schreiben oder für die Leser? Wollt ihr euer Manuskript einem Verlag anbieten oder es im Selfpublishing herausbringen? Für jeden Wunsch gibt es entsprechende Angebote und Formen. Damit ihr euch keinen Frust holt, schaut, was am besten zu euch passt.


13. Lesungen gehören zur Tätigkeit des Autors. Wie bereitest du dich darauf vor und was bedeuten sie dir persönlich?


Zuerst einmal überlege ich, welches Publikum vor Ort sein wird und wie lange der Auftritt insgesamt dauern soll. Dementsprechend wähle ich die Textstellen aus. Klar, für eine Schulklasse wähle ich andere Passagen als für einen historischen Verein. Wenn ich meine Textstücke beisammen habe, dann schreibe ich Zwischenteile. Das Publikum erhält Informationen, z.B. zu der Epoche, in der der Roman spielt oder zu den (historisch belegten) Figuren oder auch einfach generelle Informationen zum Roman, damit die nachfolgenden Textstücke einen Sinn ergeben. Meist würze ich das Ganze noch mit einem Quiz oder einem Gewinnspiel für das Publikum. Manchmal lasse ich auch Gegenstände, die im Roman eine Rolle spielen, von Hand zu Hand gehen, damit die Zuschauer im wahrsten Sinne des Wortes »begreifen« können.

Was Lesungen mir bedeuten? Sehr viel. Sie sind das Bindeglied zwischen dem Autor im stillen Kämmerlein und der Welt da draußen. Lesungen sind gleichsam eine Feuertaufe, denn nur »live« sieht der Autor, ob der Roman auch funktioniert. Ich persönlich mag Lesungen, weil es eine ursprüngliche Form des Geschichtenerzählens ist.


14. Wie recherchierst du für einen neuen Roman/ eine neue Story?


Gerade für die historischen Romane ist eine gute Recherche wichtig. Ich beginne damit nach der ersten, intensiven Plot-Session. Das heißt, zuerst skizziere ich den Roman, erstelle eine Kapitelstruktur und daraus ergibt sich, was es zu recherchieren gilt. Meist beginne ich mit dem Blick auf das große Ganze. Ich informiere mich über die Epoche, die politische Situation meines Handlungsortes, ob es prominente Menschen in der Zeit und an dem Ort gab, welche Währung verwendet wurde, welche Kleidung die Menschen damals trugen, wie war der technische Standard (gab es Autos, Kutschen, Fahrräder, Rikschas, …) und auch wie das Wetter zu der Zeit war. Wenn die ersten Fragen geklärt sind, beginne ich zu schreiben. Und siehe da, jetzt tauchen erst die richtig kniffligen Fragen auf. Es folgen dann in der Regel noch mehrere Recherche-Sitzungen. Als Quellen nutze ich das Internet, die Stadtarchive vor Ort, Spaziergänge durch erhaltene historische Stadtviertel, Gespräche mit Fremdenführern, Fachliteratur, viele Bibliotheksbesuche und letzen Endes lohnt auch meistens ein Besuch im Museum.


15. Woran arbeitest du derzeit?


Weiter oben steht, ich würde gerne einen Horrorroman schreiben. Um es gleich vorwegzunehmen: Nein, der Wunsch muss noch etwas warten. Mein Sohn erfand als Kleinkind ein Wort, das er ständig wiederholte. Niemand, mich eingeschlossen, wusste, was er damit meinte. Aber das Wort hatte einen faszinierenden Klang und meine Denkmühle fing an zu mahlen. Ich versprach meinem Sohn, einen Roman daraus zu machen. Die beiden ersten Kapitel stehen. Es wird eine Dystopie für Jugendliche.