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15 neue Fragen an ….

kilian-braun… Kilian Braun

Kilian Braun ist 1979 in München geboren und beendete seine Schullaufbahn mit einem Fachhochschulabschluss. Es folgte zunächst eine Berufsausbildung zum Industriekaufmann sowie später der Nachweis der berufs- und arbeitspädagogischen Qualifikation (AdA) und eine Weiterbildung zur IHK-Fachkraft Rechnungswesen. Derzeit ist er als Buchhaltungssachbearbeiter eines internationalen Groß- und Außenhandelsunternehmen in München angestellt. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Neugier und Faszination an der Phantastik wurden bereits in der Jugend geweckt und dauern ungemindert bis heute an. Romane, Filme und Spiele aus diesem Bereich haben seit vielen Jahren einen festen Platz bei den Interessen des Autors. Neben der Begeisterung für Pen&Paper-Rollenspiele und Brettspielen darf der Besuch von Mittelalterfesten mit der ganzen Familie jedes Jahr nicht fehlen.

Schon früh wurden erste schriftstellerische Versuche in Form von Kurzgeschichten und eigenen Rollenspielabenteuern unternommen, welche die Lust am Schreiben aufrecht erhielten und kontinuierlich steigerten. Inzwischen hat die Schriftstellerei einen festen Platz im Alltag eingenommen und jede Geschichte soll besser als die vorherige erzählt werden.


1. Was bedeutet das Schreiben für dich?


Es ist ein Begleiter für mich seit sehr vielen Jahren, ein Rückzugsort, an dem ich alleine bin, gewissermaßen eine Auszeit und als Phantastikautor ein Abtauchen in andere Welten. Orte entstehen zu lassen, an die man niemals wirklich reisen kann oder Personen, die man niemals treffen kann, und sie dennoch lebendig werden zu lassen, das gibt mir etwas. Wenn ein Manuskript fertig ist, liebe ich das Gefühl, etwas erschaffen zu haben. Ob es auch gut geworden ist, müssen andere beurteilen. Aber wenn ich Lesern und Leserinnen unterhaltsame Stunden mit meinem Werk bieten konnte, bin ich sehr zufrieden.


2. Welche drei Bücher, die du gelesen hast, haben dir bisher am besten gefallen?


Diamanten-Dynastie von Sidney Sheldon (wobei ich an dieser Stelle beinahe jedes seiner Werke nennen könnte, alle sind einfach großartig)

Die Elfen von Bernhard Hennen, weil er in seinen Büchern eine sprachliche Gewandtheit und Eleganz hat, über die ich nur staunen kann

Das erste Horn von Richard Schwartz, weil er mir damit die Augen geöffnet hat, wie der Ich-Erzähler in einem Roman für einen Fantasyfan und Rollenspieler funktioniert


3. Welches war deine erste, professionell veröffentlichte Arbeit?


Das war Randár im Jahr 2009. Mein erstes Fantasybuch, erzählerisch und inhaltlich noch mit deutlich Luft nach oben und nur in einem Kleinstverlag als Low-Budget-Produktion erschienen (war vielleicht auch besser so). Allerdings ärgere ich mich nicht, denn mit jeder Veröffentlichung habe ich vieles gelernt. Ich wäre ohne diesen Weg nicht bis an den Punkt heute angekommen und sehe mich noch nicht am Ende. Da geht noch was. 🙂


4. Welches Buch oder welche Geschichte von dir würdest du mir zum Lesen empfehlen und warum?


Ich würde dir Wulferan. Der dunkle Held empfehlen. Es ist eine flotte, nicht zu umfangreiche Geschichte mit einem düsteren Helden wider Willen, der sich im Verlauf wandelt und seine kaltherzigen, eigenbrötlerischen Wesenszüge ablegt. Mit Wulferan war ich dieses Jahr regelrecht auf Lesetour (Marburg-Con, Roleplay-Convention, NordCon, BuCon), und frage mich immer noch, wie ich da überall einen der begehrten Leseplätze ergattern konnte. Mit Wulferan bin ich einen deutlichen Schritt in meiner Schriftstellerlaufbahn vorangekommen, und ich würde mich freuen, diesen mit dir zu teilen.


5. Unter welchen Umständen würdest du das Schreiben mit einem anderen Beruf oder Hobby tauschen?


Da gibt es nur zwei Umstände: Entweder möchte niemand mehr meine Geschichten lesen oder ich bin tot. Solange nichts davon eintritt, werde ich weiterschreiben J.


6. Welcher Autor hat dich am meisten beeinflusst?


Hier müsste ich eigentlich mehrere benennen, es war ein »Gemeinschaftswerk« an Beeinflussung über die Jahre, aber wenn ich mich für einen einzelnen entscheiden müsste, ist das Sidney Sheldon. Er ist leider schon verstorben und war Thrillerautor, also eigentlich nicht mein Metier, aber nahezu alle seine Bücher sind bereits von der ersten Seite an derart fesselnd und spannend bis zum Schluss. Ich frage mich immer wieder, wie er das geschafft hat, und wäre froh, wenn ich auch nur den halben Lesesog bei meinen eigenen Texten erzielen könnte.


7. In welchem anderen Genre würdest du dich gern ausprobieren?


Das wäre definitiv Science Fiction. Ich schreibe auch Kurzgeschichten und seit einigen Jahren bin ich hier bei Sci-Fi hängengeblieben, weil es mich fasziniert und interessiert. Es ist schlichtweg auch einfach eine willkommene Abwechslung zur Fantasy, bleibt aber im Bereich der Phantastik.


8. Hörst du beim Schreiben Musik und wenn ja, welche?


Ich höre immer beim Schreiben Musik, meist sind es Movie-Soundtracks oder »epic music« wie beispielsweise von Two Steps From Hell. Und ich achte darauf, dass die gewählte Musik stimmungsmäßig zur aktuellen Textstelle passt.


9. Welche Story von dir könntest du dir auch als Film am besten vorstellen und wer sollte die Hauptrolle darin spielen?


Ich habe mittlerweile einige Science-Fiction-Kurzgeschichten geschrieben, letztes Jahr wurde Überwachung dringend empfohlen sogar für den Kurd-Laßwitz-Preis nominiert. Alle Geschichten handeln von Missionen von Captain Ryan Miller und seiner Crew, einer Sondereinheit für schwierige/heikle/gefährliche Fälle. Das würde sich gut als Serie eignen (ich liebe Serien, übrigens). Als Captain Miller könnte ich mir gut Leonardo DiCaprio vorstellen. Er hat das passende Alter und ist schauspielerisch außerordentlich gut. Er ist ein echter Charakterdarsteller, das gefällt mir sehr.


10. Was inspiriert dich?


Die eine einzige Inspirationsquelle habe ich nicht. Es sind immer ganz unterschiedliche Dinge, die bei mir einen Geistesblitz auslösen und ich ihn hastig auf einen Zettel notiere. Inspiration kann man schlecht suchen, sie kommt von selber, wenn man es nicht krampfhaft darauf anlegt. Es ist eine nicht greifbare Sache. Auf die Frage »Wie machst du das nur?« weiß ich keine Antwort.


11. Schreibblockaden gehören oft zum Alltag eines Autors. Wie gehst du damit um?


Ich gehöre zu den wenigen Autoren, die davon bislang verschont geblieben sind. Womöglich ist das auch nur eine Kopfsache und das will ich im Keim gleich ersticken. Es gibt Tage, da läuft es besser, es gibt Tage, da läuft es schlechter, wie in jedem Job. Trotzdem muss es weitergehen, man macht halt das Beste daraus, wenn es eben mal nicht so läuft. So handhabe ich das beim Schreiben auch.


12. Welchen guten Rat hast du für junge Autoren/ Hobbyautoren?


Zu denen zähle ich mich ja eigentlich noch selber. 🙂 Durchhalten, dranbleiben ist ein oft verwendeter Rat. Wenn die Absagen von Verlagen hereinprasseln, nicht verzagen, sondern weitermachen, das ist leichter gesagt, als getan, ich kenne das selber gut. Es schwingt auch immer die Frage mit: »Wie sehr willst du es?« Hier rufen viele »Sehr natürlich!« oder »Niemand so wie ich!«. Aber eigentlich muss man noch eine zweite Frage stellen, die dann die erste Frage beantwortet. »Was bist du bereit, dafür zu opfern?« Und hier geraten womöglich schon einige ins Straucheln. Verzicht auf so viel Freizeit? »Heute kann ich nicht schreiben, weil ich bin müde/will fernsehen/muss aufräumen/gehe an den See baden/etc.« Verzicht sogar auf Geld, wenn man zu Lesungen auf komplett eigene Rechnung fahren soll? Wenn hier das Schreiben nicht ganz oben als Erstes kommt, dann kann die Antwort auf die erste Frage nur lauten: Nicht genug.

Aber mit nur Dranbleiben ist es nicht getan. Man muss ganz vehement versuchen, besser zu werden. Zu lernen, Kritik aufnehmen und umsetzen, immer wieder daran arbeiten, die Textqualität zu erhöhen. Ganz nebenbei muss man noch seinen eigenen Stil finden … Professionelles Zusammenarbeiten mit einer Agentur bzw. Verlag halte ich ebenfalls für immens wichtig. Mit »Künstleralüren« wird man nicht weit kommen.


13. Lesungen gehören zur Tätigkeit des Autors. Wie bereitest du dich darauf vor und was bedeuten sie dir persönlich?


Ich mache Lesungen total gerne und bereite mich sehr akribisch darauf vor. Ich habe hier für mich den Anspruch, den Zuhörern mehr zu bieten, als nur ein schlichtes Vorlesen, daher bezeichne ich meine Lesungen als »Leseinszenierungen«, haben also darstellerischen Charakter. Ich möchte dabei die Stimmung der Textstellen transportieren, nicht nur neutral herunterlesen. Zudem sind Lesungen natürlich eine schöne Gelegenheit, mit Lesern unmittelbar in Kontakt zu kommen.


14. Wie recherchierst du für einen neuen Roman/ eine neue Story?


Hier kommt die Internet-Moderne voll zur Geltung: Wenn etwas unklar ist, kann schnell gegoogelt werden, und schon komme ich weiter. Als Fantasyautor kann und muss ich vieles an meine Welt anpassen, daher reicht bei manchen Dingen beispielsweise ein ungefähres Bild, den Rest ergibt sich durch das Setting. Ich habe mir angewöhnt, vor allem Hauptpersonen sehr gründlich auszuarbeiten, denn ich glaube, das ist ein Schlüsselaspekt in einer Story. Gute, spannende Charaktere machen eine Geschichte lesenswert, man will mit ihnen lachen, weinen, lieben und trauern. Die tollste Welt ist »leer«, wenn austauschbare Personen darin herumlaufen.


15. Woran arbeitest du derzeit?


Derzeit arbeite ich am zweiten Roman in meiner aktuellen Fantasywelt, in der das von den Zauberern geführte Reich zerfallen ist und jeder Provinzherr nun selber um Macht buhlt. Ein bislang unmöglicher Aspekt in der Zauberkunst könnte hier die Wende bringen … Es ist ein Einzelband, setzt also keine Vorkenntnisse voraus. Wer Wulferan. Der dunkle Held gelesen hat, wird einiges wiedererkennen, aber auch überrascht sein, denn Stimmung und Erzählart werden komplett unterschiedlich sein.