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Der Welt-Detektiv Band 6

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Interessante Abenteuer unter den Indianern 10

Interessante-Abenteuer-unter-den-IndianernJohn Frost
Interessante Abenteuer unter den Indianern
Erzählungen der merkwürdigsten Begebenheiten in den ersten indianischen Kriegen sowie auch Ereignisse während der neueren indianischen Feindseligkeiten in Mexiko und Texas

Außerordentliches Duell

Folgende merkwürdige Umstände ereigneten sich in der Nachbarschaft von Natchez im Jahre 1806.

Etwa um zwei Uhr nachmittags wurde ein Indianer von der Familie des Col. Girault bemerkt, wie er eben in das äußerste Ende von dessen Besitztum eindrang. Er zog ihre Aufmerksamkeit auf sich, da er in ungewöhnlicher Weise bemalt war. Sein ganzer Körper war rot. In seiner rechten Hand schwang er ein Gewehr unter sonderbaren Gebärden. In seiner Linken hatte er eine Flasche. Er war von zwei anderen Indianern begleitet, die mehr nüchtern schienen. Auf der entgegengesetzten Seite der Besitzung wurden noch mehrere entdeckt, unter welchen ein in gleicher Weise bemalter aber unbewaffneter Mann war. Er wurde durch eine Frau zurückgehalten. Als aber der andere mit geschwungenem Gewehr etwa 20 Schritte näher kam, riss er sich aus der Umarmung seiner Frau los und stürzte seinem Gegner entgegen. Ungefähr in einer Entfernung von vier Ellen hielten sie an, als der Unbewaffnete seine nackte Brust dem anderen darbot, auf welche dieser nun zielte. Sich scheinbar besinnend, senkte er sein Gewehr und nahm einen Trunk aus der Flasche, die an seinem Handgelenke hing, während der andere geduldig wartete und seine Brust die ganze Zeit offen hinhielt. Nachdem er den Schluck beendet und das Kriegsgeschrei ausgestoßen hatte, zielte er nochmals und der andere fiel auf den Schuss augenblicklich tot nieder. Nachdem dieses geschehen war, lud er sein Gewehr mit möglichster Eile, gab es einem Beistehenden – dem Sohn des Getöteten – öffnete und reichte seine Brust dar und wurde alsbald in die Ewigkeit gesandt. Die toten Körper wurden denselben Tag durch ihre Freunde beerdigt, der eine an diesem, der andere an dem anderen Ende der Besitzung. Die Frau und die Verwandten des Unbewaffneten, welcher zuerst getötet wurde, heulten drei Tage und Nächte über dessen Überreste. Am letzten Freitag, sagt der Berichterstatter, kehrten sie wieder, feuerten in der Nähe des Grabes mehrere Male ihre Gewehre ab, erhoben ein allgemeines Geheul ungefähr eine viertel Stunde lang und zogen sich zurück. Wir erfuhren von einem unter ihnen, der etwas gebrochen Englisch sprach, dass sie sich eine beträchtliche Zeit wegen einer Flasche herumstritten, als der Indianer, welcher zuerst getötet war, von dem anderen in den Finger gebissen wurde, sodass sein Arm in Entzündung geriet. Er sagte, er sei zugrunde gerichtet, und beide müssten sterben. Sie kamen darüber überein, und trafen das Arrangement, wie es hier berichtet ist.