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Das Harzmärchenbuch von August Ey Teil 24

Sagen und Märchen aus dem Oberharz
Gesammelt und herausgegeben von August Ey im Jahre 1862

Die verwünschte Prinzessin

Es war einmal ein Vater, der hatte einen Sohn. Peter hieß er, dem gefiel es nicht zu Hause. Er forderte deshalb sein Erbteil, das waren zwanzig Taler, und ging damit in die weite Welt. Der Bursche aber war gut und hatte ein mitleidiges Herz und fühlte recht gut, was recht und unrecht war und half, wo er helfen konnte. Deshalb verließ ihn der liebe Gott nicht, ja, je mehr er half, je mehr half ihm auch der liebe Gott, wie es die Geschichte erzählt, dass er noch glücklich wurde. Einst kam Peter vor einem Dorf an. Da fand er einen toten Menschen und nicht weit davon pflügte ein Bauer. Peter ging zu dem Bauer und fragte, warum der Mensch nicht begraben würde. Der Bauer antwortete, der Tote sei arm, und das Dorf hätte ihn nicht begraben lassen, weil das was koste. Deshalb wäre er dahin gebracht und die Vögel und Füchse würden ihn über kurz oder lang doch verzehren, dass er weg käme. Das dauerte Peter in der Seele und er fragte gleich darauf, was die Beerdigung wohl koste. Der Bauer antwortete, so gegen zwanzig Taler. Peter ging daher zum Bauermeister, gab ihm zwanzig Taler und befahl, man solle den Toten davon begraben, der vor dem Dorf läge, und das geschah auch. Er blieb so lange im Dorf, begleitete die Leiche und dann reiste er weiter. Wie er aus dem Dorf hinauskam und eine kurze Strecke fortgegangen war, kam ein Mann hinter ihm her, fing ein Gespräch mit ihm an und sagte, er wolle bei ihm zur Gesellschaft bleiben. Das ließ sich Peters wohl gefallen, denn der Mann sah so brav und gut aus und sprach so fromm, dass er ihn gleich lieb gewann und sich freute, dass er bei ihm bleiben wolle. Schon hatten sie mehrere Wochen miteinander gereist und sich alles mitgeteilt, was sie auf dem Herzen hatten. Da kamen sie in eine Stadt, darin waren alle Häuser schwarz behängt. Oben vom Schloss wehte eine schwarze Fahne zum Zeichen der Trauer. Peter fragte, warum das wäre. Die Leute antworteten, die liebe, gute Prinzessin wäre von einem bösen Berggeist, der im Harz hause, verzaubert, wäre bei Tag über still und in sich gekehrt, bisweilen aber so wütend, dass sie alles zerschlüge und töte, was ihr ins Gehege käme. Vorzüglich wäre der ein Kind des Todes, der es wage, sie zu erlösen, wenn er das Rätsel, das sie ihm aufgebe, nicht erraten könne. Viele hübsche Prinzen hätten durch sie schon ihren Tod gefunden, und auch mancher andere, hübsche und kühne junge Mann wäre durch sie um sein bisschen Leben gekommen, sodass sich seit einem Jahr keiner gefunden hätte, der sie hätte erlösen wollen, und doch wäre es ein so hübsches und gutes Mädchen gewesen und auch noch.

Da fragte Peter seinen Kameraden: »Soll ich einmal mein Heil versuchen, was meinst du, soll ich’s wagen? Sterbe ich, so sterbe ich hier für eine gute Sache, gelingt es, so werden sie und ich glücklich.«

Sein Kamerad sagte: »Tue es nur, ich will dir beistehen. Damit du Glauben zu mir hast, so will ich dir sagen, dass ich nicht ein Mensch bin, sondern der Geist von dem, den du dort in dem Dorf hast beerdigen lassen, und dass ich Mittel genug habe, dass du dein Vorhaben glücklich ausführen kannst, ohne unglücklich zu werden. Geh also zum König und sage, du wollest die Prinzessin erlösen. Er wird es recht gern sehen und dich reich beschenken, wenn du sie erlöst.«

Peter ging also hin zum König, ließ sich anmelden und kam vor den König.

Als er sagte, was er wolle, sprach der König: »Mein lieber junger Mensch, das ist ein Schweres, was du dir vorgenommen hast. Bedenke aber, es kostet dein Leben, wenn es dir nicht gelingt, meine Tochter zu erretten. Sie bringt dich auf der Stelle um, wenn du das Rätsel nicht löst, was sie dir aufgibt.

»Das tut nichts«, sagte Peter, »ich will es versuchen, es mag mir gehen, wie es will. Vielleicht gelingt es.«

»So komm morgen wieder«, sprach der König, »ich will es meiner Tochter sagen.«

Dann ging Peter wieder zurück zum Wirtshaus, wo sein Kamerad auf ihn wartete. Als er dort ankam und berichtete, was der König geantwortet hatte, sprach sein Kamerad: »Lass es nur Abend und um zehn Uhr werden, dann will ich’s schon machen. Bis dahin sag keinem, was du vorhast, und sei nur guten Mutes. Du erlöst die Prinzessin, dafür lass mich sorgen.«

Sie machen sich’s nun gut, gingen miteinander aus und besichtigten die Stadt und alles Merkwürdige darin, erkundigten sich auch, wo sich die Prinzessin aufhält und wo sie schläft, welches die Fenster von ihrer Schlafkammer sind, gingen dann wieder zu ihrem Wirtshaus, aßen Abendbrot und besprachen sich, bis es zehn schlug. Danach holte der Reisegefährte vom Peter eine Kruke und ein paar große Federfittiche aus seinem Felleisen und eine recht schwanke, eiserne Rute. Peter musste sich ausziehen. Der Geist bestrich ihm seine Schultern mit der Salbe, die in der Kruke war und setzte ihm die Fittiche an. Dann sagte er: »Nun fliege hin zum Kammerfenster der Prinzessin und pass auf, wenn sie herauskommt. Dann haue sie mit der eisernen Rute immer zu, flieg dahin, wohin sie fliegt und schleich da mit hinein, wo sie hineingeht. Dann verkriech dich und höre zu, was der Berggeist sagt. Sie wird ihm alles sagen. Sie wird ihn auch dann fragen, was sie dich fragen will. Dann lausche und sei still.

Als Peter die Flügel angewachsen waren, machte der Geist das Fenster auf und sagte: »Zurück musst du der Prinzessin ebenso folgen, bis sie in ihr Fenster wieder hinein ist.«

Daraufhin bekam Peter die eiserne Rute           in die Hand, stieg zum Fenster hinaus, über die Stadt weg zu dem Fenster, wo die Prinzessin schlief. Da sah er sie, wie sie auch Flügel an hatte und im Zimmer hin und her rannte, als ob sie nicht recht klug war. Er ließ sich aufs Gesims nieder und wartete, bis sie herauskam. So wie es elf schlug, machte sie das Fenster auf und flog fort. Peter dahinter her, holte sie auch bald ein und fing sie ganz erbärmlich an zu prügeln, dass es ihn selbst dauerte. Doch ging’s nicht anders, er musste gehorchen, wenn ihm auch sein Herz blutete. Endlich kamen sie im Harz an einen großen hohen Berg , der tat sich auf und beide stiegen hinein. Nun muss ich aber vorsichtig sein, dachte Peter und schlich sich mit in den großen Saal hinein, wo an der Tür ein großer Altar war. Hinter den Altar versteckte er sich, damit er alles hören und auch gleich Reißaus nehmen konnte, wenn’s schlimm wurde oder wenn’s Zeit war. Die Prinzessin lief auf den Berggeist zu, und er nahm sie am Arm. Es war ein alter Mann mit schneeweißem Bart, hatte Augen im Kopf, die glühten wie Feuerkohlen, dabei war sein Wesen so grimmig und gefährlich, dass Peter sich ordentlich anfing zu fürchten, sodass es ihn anfing zu gereuen. Doch durfte er sich nun nicht rühren, er konnte so nicht wieder weg. Die  Tür war wieder weg und ein großer Felsen lag da, wo sie gewesen war.

Endlich sagte der Berggeist zur Prinzessin: »Bist lange nicht da gewesen, hast lange keinen umgebracht, hast also auch lange dich nicht am Blut deiner Erlöser freuen können. Ist also einmal wieder ein Vogel ins Garn gegangen?«

»Ja«, antwortete sie. »Es ist einer wieder da, aber nur ein gewöhnlicher Mensch, kein Prinz, Graf oder Adliger. Draußen ist aber ein gewaltig starkes Hagelwetter. Sieh her, mein hoher Geist, wie ich zerrissen und zerschlagen bin von den Hagelstücken, und das Blut floss an mir nieder.«

»Tut nichts«, sagte der Berggeist, »desto mehr musst du deinen Menschen peinigen, desto mehr Freude hast du an seinem Blut, desto mehr musst du davon trinken, desto eher wirst du für mich reif und mein eigen.«

»Was soll ich ihm aber für ein Rätsel aufgeben, woran soll ich denken«, fragte die Prinzessin.

»Denke an deines Vaters weißes Ross«, antwortete der Berggeist.

»Ist gut«, sagte die Prinzessin und bat, »lass mich nun wieder hinaus, denn es ist dreiviertel auf zwölf, ich habe noch weit zu fliegen. Du weißt, die zwölf kommt bald heran.«

Der Berggeist öffnete, die Prinzessin mit Peter machte sich wieder fort, und draußen in der Luft fing das Schlagen wieder los bis zum Kammerfenster. Die Prinzessin flog hinein, Peter nach Hause und legte auf seiner Stube seine Fittiche ab und sich zu Bett.

Sein Kamerad schlief schon, hatte aber vorher gesagt: »Nimm vorsichtig die Fittiche ab und lege sie wieder in mein Felleisen. Sieh aber zu, dass du keine Feder knickst. Das tat Peter auch, danach schlief er ganz ruhig bis zum Morgen. Am Morgen stand er auf, zog sich hübsch an, aß auch gehöriges Frühstück mit seinem Kameraden und ging zum Schloss. Nun wurde er zur Prinzessin geführt. Sie saß in einem schönen Zimmer auf einem kleinen Sofa und sah recht betrübt aus, war aber ein ganz allerliebstes Mädchen, dem man gar nicht zutraute, dass sie einen Menschen umbringen könnte.    Ihre Augen waren so sanft und gut, sie selbst gar nicht groß und stark, dabei so fein und so zierlich gebaut, dass man nicht glauben konnte, dass sie jemanden schon ermordet hätte. Und doch waren schon neun junge Mannsleute durch sie umgebracht worden.

Als Peter in ihre Stube hereintrat, stand sie gleich auf und kam auf ihn zu und sagte in einem freundlichen Ton: »Du also willst mich erlösen. Aber weißt du auch, dass es dein Leben kostet, wenn du mein Rätsel nicht löst?«

»Ja», sagte er, »ich will es versuchen. Muss ich dann sterben, so will ich gern für dich sterben. Denn du bist so schön, so gut und so lieb, dass ich gerne für dich den Tod leide. Sag mir also dein Rätsel.«

»Also soll’s sein«, antwortete sie ganz traurig, und die Tränen traten ihr in die Augen. Sie kam näher und sagte: »Du dauerst mich. Höre, sage mir, woran ich gerade denke.

»Das ist nicht schwer zu sagen«, antwortete Peter. »Prinzessin, Ihr denkt jetzt an Eures Vaters weißes Pferd.«

Die Prinzessin wurde leichenblass und sagte: »Du hast es erraten. Die Götter mögen dir ferner gnädig sein. Komm morgen wieder. Es soll mich erfreuen, wenn du mich erlöst. Königlich sollst du belohnt werden.«

Peter verbeugte sich und ging.

Der Tag ging auch ganz angenehm hin und am Abend ging’s ebenso, nur dass Peter diesmal zwei eiserne Ruten, in jede Hand eine bekam, womit er die arme Prinzessin prügeln musste. Auch mit der Prinzessin ging alles so, doch als sie wieder zu dem Berge kamen und in den Saal hineintraten, da war der Raum erleuchtet, wie am Abend zuvor, und in der Mitte war der Mond, der alles hell machte und auf dem Altar lag ein stachliger großer Fisch. Am Abend vorher standen bloß einige helle Sterne an der Decke, und der Altar war leer.

Als die Prinzessin wieder hintrat und hinter ihr Peter sich hineingeschlichen hatte, schloss sich die Tür.

Die Prinzessin ging auf den Berggeist zu, der auf einer Art Thron saß und sagte: »Hoher Geist, unser erstes Rätsel hat der Mann erraten. Was sagst du dazu?«

»Das geht nicht mit rechten Dingen zu. Eine geheime Macht waltet hier, die mir und dir zuwider ist. Diesmal soll er’s nicht erraten. Diese Mal sollst du an deines Vaters Schlachtschwert denken.«

»Gut«, sagte die Prinzessin. »Der Flug hat wieder viel Blut gekostet, denn siehe, es hagelte diese Nacht schlimmer noch als die vorige, siehe, wie ich blute. Aber wenn er das Rätsel nicht errät, so soll er durch das Schlachtschwert meines Vaters sterben, darauf verlass dich.«

»Tue das, meine Tochter, nun geh und mache deine Sache gut. Sag aber keinem das Rätsel!«

Daraufhin ging sie fort, und Peter dahinter her. Auf dem Weg bekam sie wieder ihre regelrechten Schläge bis sie zum Fenster hinein war. Unser Peter flog nach Hause, tat seine Fittiche ab und legte sich zu Bett. Am anderen Morgen ging er wieder zur Prinzessin, und sie empfing ihn ebenso wieder, wie am vorigen Tag. Diesmal lag aber schon das Schlachtschwert auf ihrem Tisch und hatte noch einige Blutflecke.

Als er hereintrat, fragte sie gleich: »An was denke ich?«

»An das Schlachtschwert Eures Vaters, gnädige Prinzessin.«

Da sank sie zurück auf das Sofa und stammelte: »Erraten! Morgen komm noch einmal. Die Götter mögen dir helfen und beistehen, damit ich glücklich werde und du auch.«

Damit ging Peter wieder weg und brachte seinem Kameraden die Nachricht, dass er das zweite Rätsel auch erraten habe. Beide machten es sich den Tag gut, bis es wieder Abend wurde, aßen dann zusammen.

Der Kamerad von Peter sagte, wie es gegen zehn hinkam: »Diese Nacht hast du noch ein schweres Stück zu machen. Diesmal bekommst du zwei eiserne Ruten, damit du die Prinzessin prügeln musst, und ein scharfes zweischneidiges Schwert, mit dem du dem Berggeist den Kopf abhaust. Nimm dich aber in acht, wenn du in seinen Saal kommst, dass er dich nicht sieht, denn es wird diesmal so hell darin sein wie am Tage, und du wirst deine Last haben, dass er dich nicht sieht. Ich werde dich aber begleiten und im Notfall beschützen. Habe nur guten Mut. Zuletzt wird er mit herausgehen. Sowie er aber Abschied von der Prinzessin genommen hat und in den Berg zurückwill , so haue ihm den Kopf ab und nimm den mit.«

Alles ging so vor sich. Peter hin zu der Prinzessin ihrem Kammerfenster, um elf kam sie heraus. Er dahinter her und peitschte sie ganz erbärmlich bis in den Berg hinein. Als sie miteinander in den großen Saal hineintraten, da stand die Sonne an der Decke und alles war so hell, wie am Tag. Auf dem Altar lag der stachelige Fisch und stand ein feuriges Rad, doch hinter dem Altar war alles dunkel. Dahinter versteckte sich Peter gleich. Die Prinzessin ging eilig zu dem Berggeist, warf sich ihm an den Hals und sagte wie in Verzweiflung: »Wieder erraten!«

»Das ist schlimm«, sagte der und sprach: »So denke an mein Haupt. Daran kann kein Sterblicher denken, am wenigsten ein gemeiner Mensch.«

»O«, sagte sie. »Wie bin ich diesmal zerfleischt von dem fürchterlichsten Hagelwetter. Sieh meinen Rücken, meine Arme, mein Haupt, ich triefe vom Blut.«

»Ich bedaure dich, armes Mädchen«, entgegnete der Berggeist. »Jetzt geh und bade dich in dem Blut des Schändlichen. Dies ist eine harte Probe. Ich werde mit dir sein, rechne auf mich. Morgen Vormittag bin ich unsichtbar bei dir. Diesmal

soll’s ihm nicht gelingen, dass er das Rätsel errät.«

Und so begleitete er sie hinaus. Als der Berggeist zurück wollte, schlug ihm Peter mit einem Hieb das Haupt ab, fasste es an den Haaren und flog der Prinzessin nach und schlägt die auch noch einmal gefährlich durch, bis vor ihr Fenster. Dann machte er sich nach Hause, legte sich in die Federn und freute sich im Voraus, dass er seinen Willen kriegen würde. Er hatte wieder recht hübsch geschlafen. Morgens machte er sich wieder zurecht, nahm den Kopf des Berggeistes, wickelt ihn in sein Schnupftuch und ging hin zu Prinzessin. Als er diesmal hinkam und in die Stube trat, war die Prinzessin ganz blass vor Schrecken und wusste nicht, ob sie ihm das Rätsel sagen sollte oder nicht.

Da sprach Peter: «Gnädige Prinzessin, heute komme ich zum letzten Mal, sagt mir Euer Rätsel, damit ich es errate oder sterbe.«

Die Prinzessin sagte mit zitternder Stimme, als ob ihr Tod oder Leben davon abhinge: »Woran denke ich?«

Ohne zu antworten, knüpfte er das Taschentuch auf und setzte das Haupt des Berggeistes auf ihren Tisch. Da stürzte ihm die Prinzessin in die Arme und mit einem Schrei Mein Erlöser! wurde sie ohnmächtig. Er legte sie aufs Sofa und klingelte. Da kamen die Diener, und der König wurde geholt und die Ärzte. Die Prinzessin kam wieder zu sich, und der König gab seine Tochter Peter zur Frau. Peter sagte, er müsse aber erst einmal nach seinem Wirtshaus. Es wurde nun gleich ein schöner Wagen mit sechs prächtigen Pferden angespannt und Peter zum Wirtshaus gefahren. Da kam ihm sein Kamerad in der Tür schon entgegen, half ihm aus dem Wagen. Sie gingen miteinander oben auf ihre Stube.

Peters Reisegefährte sagte zu ihm: »Wenn du nun mit deiner Frau zu Bett gehen willst, so lass, ohne dass sie es weiß, eine große Wanne mit Wasser vor euer Bett setzen, und wenn sie diese Nacht aufspringt und fort will, so springt sie in die Wanne mit Wasser. Tauche sie gleich unter das Wasser, dann wird ein Rabe daraus kommen und fortfliegen, dann tauche sie nochmals unter, so wird eine Taube herauskommen und sich auf deine Schulter setzen. Dann tauche sie nochmals unter Wasser, dann wird die Prinzessin in ihrer vorigen Engelsschönheit und Frömmigkeit daraus heraufsteigen. Küsse sie dreimal und sei glücklich mit ihr. Du wirst dann nach dem Tod des Alten König werden. Nun leb wohl, jetzt hast du mich nicht mehr nötig. Ich verlasse nun dich und die Welt. Meine Schuld, glaube ich, habe ich dir bezahlt. Leb wohl und sei glücklich.

Danach war er verschwunden. Peter setzte sich in seinen Wagen und war sehr traurig über den Abschied von seinem Kameraden, fuhr dann zurück zum königlichen Palast. Hier befolgte Peter alles getreulich, was ihm sein Gefährte gesagt hatte. Es kam auch alles so, er wurde so glücklich mit seiner Frau wie ein König, und später, da ist er auch König geworden und hat sein Land gut regiert bis an sein seliges Ende.