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Die Frau in Schwarz 2

Die Frau in Schwarz 2

Regie: Tom Harper, Drehbuch: Jon Croker, Produktion: Simon Oakes, Darsteller: Phoebe Fox, Jeremy Irvine, Katie McCrory, Adrian Rawlins, England 2014, Laufzeit: 98 Minuten

Fortsetzungsfilme haben immer ein Problem. Sie stehen im Schatten ihres Vorgängers. Besonders schwer hatte es das Sequel zu dem viel gelobten Die Frau in Schwarz. Das Original ist ein gut gemachter Geisterhausfilm, der nochmals die gesamte Bandbreite der Ästhetik der Hammer Studios ins Leben ruft. Und Teil 2? Die bisherigen Kritiken gehen weit auseinander.

In dem Sequel steht erneut das unheimliche Haus im Mittelpunkt. Man schreibt das Jahr 1941. Eine Gruppe Waisenkinder wird aus London gebracht, um in dem Haus dem Alltag des Krieges zu entkommen. Unter den Kindern ist auch Edward, der seit dem Tod seiner Eltern kein Wort mehr gesprochen hat. Während es in dem Haus zu immer mehr unheimlichen Zwischenfällen kommt, gerät Edward zunehmend in den Bann der Frau in Schwarz.

Was die Kulissen und die Atmosphäre betrifft, so zieht der Film erneut alle Register der Hammer-Ästhetik. Das herrlich unheimliche Haus, die schiefen Bäume, alles in sehr düsteren, fast schon bedrückenden Farben gehalten. Licht ist in Die Frau in Schwarz 2 überhaupt Mangelware. Sehr viele Szenen sind extrem dunkel gehalten, vielleicht sogar etwas zu dunkel, was den Aktionen im Film gelegentlich nicht gerade gut tut. Dennoch bemüht sich Tom Harper um eine sorgfältige Inszenierung, in denen vor allem die langsamen Kamerafahrten hervorstechen, welche für eine gewisse Anspannung sorgen. Um den Film einen leicht anderen Touch als seinem Vorgänger zu verleihen, setzte man hier mehr auf Schockeffekte.

Das eindeutige Problem an dem Film ist die Hintergrundgeschichte. Es wird nicht versucht, dem unheimlichen Drama einen interessanten Zusatz zu verleihen, der auch Zuschauer verblüfft, die den Originalfilm kennen. Im Gegenteil, man klammert sich an die Vorlage fest und gibt sie genauso wieder wie bekannt, was dazu führt, dass die Suche nach der Auflösung des Geheimnisses um das Haus überflüssig wird. Wieso nicht versucht wurde, diese Story weiterzuspinnen, ihr ein paar neue Aspekte zu verleihen, bleibt rätselhaft. Denn der Film verliert dadurch eindeutig an Spannung.

Dennoch hat Teil 2 ein paar schön schaurige Szenen vorzuweisen. Besonders diejenige, in der sich die Erzieherin Eve am nebligen Strand wieder findet, wobei das Heulen der Geister um sie herum tobt, ist ein sehr schönes Beispiel klassischen Grusels. Insgesamt aber reicht Teil 2 nicht an den Originalfilm heran.

(mp)