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… Sandra Baumgärtner

Sandra Baumgärtner lebt und arbeitet mit zwei Vampiren und einem römischen Statthalter in Trier. Schon früh hat sie sich mit allerlei Fantasiegestalten umgeben und versuchte, die Abenteuer ihrer imaginären Freunde aufzuschreiben. So bekritzelte sie Fotoalben mit kryptischen Zeichen (die keiner zu deuten wusste), schrieb Geheimbotschaften an Nachbarskinder (die die Notizen nicht entschlüsseln konnten), kommunizierte mit Geistern (die außer ihr selbst keiner sah) und über tote Briefkästen (die so tot waren, dass sie niemand fand). Sie reiste in ferne und ganz ferne Länder, stieß auf noch seltsamere Gestalten, als die ihrer Kindheit, und führte darüber fleißig Tagebuch. Mittlerweile betreibt sie diese Schreiberei professionell und man kann das Geschriebene angeblich sogar lesen. Langeweile gibt es bei Sandra Baumgärtner nicht. Dazu hat sie noch zu viele Ideen in ihren toten Briefkästen.


1. Was bedeutet das Schreiben für dich?


Schreiben ist für mich eine Notwenigkeit. Schon als Kind habe ich gerne Geschichten geschrieben. Die Ferienaufsätze habe ich, im Gegensatz zu vielen meiner Schulkameraden, geliebt. Natürlich ist es auch eine kleine Flucht aus dem Alltag. In der Phantasie ist alles möglich, in der Fantasy gilt (fast) das Gleiche. Das macht das Schreiben so spannend und abwechslungsreich. Seitdem ich mich Autorin nennen darf, hat sich meine Art zu Schreiben jedoch ein wenig verändert. War es früher eher ein So-Dahinschreiben, ist es heute strukturierter, zielgerichteter und meist nach einem vorgegebenen Plot. Dennoch unterhalten mich die Protagonisten oft mit unerwarteten Reaktionen und Wendungen innerhalb einer Geschichte. Das lasse ich dann gerne zu und genieße es.


2. Welche drei Bücher, die du gelesen hast, haben dir bisher am besten gefallen?


Es – Stephen King

Harry Potter – J.K. Rowling

Puppenmord – Tom Sharp


3. Welches war deine erste, professionell veröffentlichte Arbeit?


Mein Debüt war der erste Teil der Vampirsaga Seraphim: Carpe Noctem, der im Mai 2011 im Verlag Kleine Schritte erschienen ist.


4. Welches Buch oder welche Geschichte von dir würdest du mir zum Lesen empfehlen und warum?


Ich würde dir meinen aktuellen Dark Fantasy Thriller Chronik der Hagzissa (Papierverzierer Verlag) empfehlen. Die Chronik ist mein nunmehr fünftes Buch. Sie ist vom Schreibstil erwachsener und ausgeglichener als die vorherigen Bücher. Sie greift das Thema Hexenverfolgung in der frühen Neuzeit auf und spielt mit phantastischen Elementen in der Realität. Außerdem ist es ein haptisch wunderschönes Buch mit allerlei Extras – verziertes Papier eben!


5. Unter welchen Umständen würdest du das Schreiben mit einem anderen Beruf oder Hobby tauschen?


Es gäbe nur einen Umstand: wenn ich tot wäre. Dann würde ich vermutlich das Schreiben sein lassen und die Gestalten der Unterwelt genauer unter die Lupe nehmen. Aber ich glaube, selbst da würde ich den Griffel nicht abgeben wollen. Erst recht nicht an komische Gestalten mit Hörnern und Hufen.


6. Welcher Autor hat dich am meisten beeinflusst?


Einer? Da gibt es ganz viele! Früher war es Stephen King (Spannung). Heute kommen noch J.K. Rowling (Fantasy) und Douglas Adams (Komik) dazu. Und dann sind da noch die englischen Krimiautoren wie Collin Dexter und Patricia Cornwell. Ich kann mich nicht auf einen Autor beschränken.


7. In welchem anderen Genre würdest du dich gern ausprobieren?


Reizen tut mich im Moment außer Fantasy nichts. Ich liebäugle jedoch mit etwas richtig Bösem. Es wird sicherlich wieder seinen Platz im Bereich Fantasy finden, doch die Idee muss erst noch ein wenig heranreifen.


8. Hörst du beim Schreiben Musik und wenn ja, welche?


Ich höre beim Schreiben grundsätzlich Musik. Das bringt mich in die richtige Stimmung. Die Musikauswahl variiert je nach Thema. Da kann es schon mal vorkommen, dass ich für ein Kapitel The Prodigy auflege und im nächsten Chopin.


9. Welche Story von dir könntest du dir auch als Film am besten vorstellen und wer sollte die Hauptrolle darin spielen?


Geht auch ein Theaterstück? Ich träume davon, dass mein Kinderbuch Vampi-Die kleine Vampirfledermaus (Papierverzierer Verlag) vom Regisseur Florian Burg entdeckt und im Trierer Sommer gespielt wird. Bei der Auswahl der Schauspieler würde ich Herrn Burg freie Hand lassen.


10. Was inspiriert dich?


Die Menschen. Die Natur. Das Leben.


11. Schreibblockaden gehören oft zum Alltag eines Autors. Wie gehst du damit um?


Glücklicherweise blieb ich bislang davon verschont. Was vielleicht auch daran liegt, dass ich zu wenig Freiraum zum Schreiben habe. Ich kann mir in der wenigen Zeit, die mir zur Verfügung steht, keine Blockade erlauben, sonst käme ich zu nichts.


12. Welchen guten Rat hast du für junge Autoren/Hobbyautoren?


Man sollte schreiben, schreiben und schreiben! Und nicht daran denken, dass aus dem Geschriebenen vielleicht, eventuell, hoffentlich eines Tages ein Bestseller werden soll. Das hat man ohnehin nicht in der Hand. Schreiben muss Spaß machen, dann wird auch die Geschichte gut. Wenn man eine Karriere als Autor plant, muss man neugierig, offen für andere Menschen und Meinungen sein. Und man sollte Geduld und ein dickes Fell mitbringen. Entgegen allen Vorstellungen gilt: Ein Autor zu sein ist nicht immer ein Vergnügen. Das Schreibhandwerk zu erlernen kann mitunter harte Arbeit bedeuten. Den Allerwenigsten fällt der Erfolg in den Schoß.


13. Lesungen gehören zur Tätigkeit des Autors. Wie bereitest du dich darauf vor und was bedeuten sie dir persönlich?


Ich wähle spannende Textpassagen, die nicht zu viel von der Story verraten, arbeite sie für die Lesung um und probe sie mehrfach laut. Dabei stoppe ich die Zeit, um zu festzustellen, welche Passage wie lange braucht. Ansonsten gibt es keine weiteren Vorbereitungen. Meine Stimmbänder sind vom vielen Quasseln vor der Lesung meist schon gut vorbereitet. Wichtig bei Lesungen ist, frühzeitig vor Ort zu sein. In Hektik anzufangen ist weder gut für die Stimme noch für die Stimmung.

Lesungen sind für mich mit das Schönste (neben dem Schreiben) überhaupt! Ich bekomme Feedback von den Zuhörern, sehe, ob meine Geschichte funktioniert und ob sie genau so ankommt, wie ich es mir gedacht habe. Daran kann ich lernen. Der direkte Kontakt zu den Lesern gehört zu den wichtigsten Elementen meines Autorinnendaseins. Denn letztendlich schreibe ich doch genau dafür: um die Menschen (und mich) mit Geschichten zu unterhalten. Zu erfahren, dass man gut unterhält, ist eine großartige Bestätigung seines Tuns.


14. Wie recherchierst du für einen neuen Roman/eine neue Story?


Auch hier ist mir der direkte Kontakt am liebsten. Sofern es sich zeitlich/räumlich einrichten lässt, mache ich Ortsbegehungen und spreche mit Fachkundigen. Ich gehe z.B. in ein Kloster und lasse mich herumführen (so geschehen für die Chronik der Hagzissa, wo ich Bruder Valerius im Kloster St. Matthias/Trier besuchen durfte). Ansonsten nutze ich alle möglichen und unmöglichen Kontakte, die sich im Laufe der Jahre angesammelt haben. Ich maile, telefoniere und nutze natürlich das Internet.


15. Woran arbeitest du derzeit?


Ich arbeite zurzeit an mehreren Dingen gleichzeitig. Da wäre mein Hauptprojekt, eine zweiteilige Trilogie (Ich habe mir sagen lassen, Trilogien seinen nicht mehr zeitgemäß. Daher wird diese Trilogie wohl ein recht fülliger Fantasy-Zweiteiler werden). Dann noch an einem Kinder/Jugendbuchprojekt und an diversen Kurzgeschichten. Außerdem an einem mittleren Großprojekt gemeinsam mit einem Illustrator. Und natürlich arbeite ich zu Hause an meiner Monster AG.


Quellenangabe:

(wb)