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Im Gespräch mit Eileen Raven Scott/Lia Haycraft

Im Gespräch mit Eileen Raven Scott/Lia Haycraft

Geboren in Nordfriesland, aufgewachsen in Portugal, Deutschland und England – die Fantasyautorin Eileen Raven Scott / Lia Haycraft, die hauptberuflich als Fremdsprachenkorrespondentin arbeitet, hat eine recht kosmopolitische Vergangenheit, was man auch ihren Romanen mitunter anmerkt.

Bereits 2013 ist im Machandel-Verlag ihre Debütnovelle Feuerküsse über die komplikationsreiche Liebe einer Halbdämonin und eines Meerelfen erschienen. Im November 2014 soll im Bookshouse Verlag die Paranormal Romance-Reihe Die Nacht der Elemente starten.

Geisterspiegel: Hallo Eileen bzw. Lia, danke, dass du dir Zeit nimmst, die Fragen zu beantworten.
Beim Problem der Namensnennung wären wir auch direkt bei der ersten Frage – Feuerküsse hast du als Eileen Raven Scott veröffentlicht, Die Nacht der Elemente erscheint nun unter deinem Pseudonym Lia Haycraft. Weshalb hast du dich für Pseudonyme entschieden und weshalb für zwei verschiedene?

Lia Haycraft: Hallo Alessandra, und danke, dass du mich interviewst. Tja, warum ein Pseudonym? Irgendwie hat es mir schon immer gefallen, einen Künstlernamen haben zu können. Dazu kommt noch, dass ich meinen eigenen Namen als Autorinnenname nicht so richtig klanghaft finde. Außerdem ist es manchmal, glaube ich, vorteilhaft, wenn nicht jeder sofort weiß, dass ich dahinterstecke. Die Pseudonyme haben aber beide etwas mit meinem echten Namen zu tun. Eileen zum Beispiel ist mein dritter Vorname und mein Mädchenname bedeutet Stroh, also kam ich auf Hay und schließlich auf Haycraft. Eileen Raven Scott war mein erstes Pseudonym, das finde ich auch nach wie vor schön, aber wenig später habe ich festgestellt, dass es eine echte Person gibt, die Eileen Scott heißt, eine Autorin auch noch und sie hat (nachdem ich schon eine Kurzgeschichte unter diesem Pseudonym veröffentlicht hatte) ein Buch herausgebracht mit dem Titel Raven. Um also Verwechslungen zu vermeiden, habe ich mir ein zweites Pseudonym ausgesucht. Dabei soll es dann aber bleiben, außer natürlich, ich würde in ein komplett anderes Genre wechseln, Kinderbuch zum Beispiel, dafür würde ich dann doch zu einem deutsch klingenden Namen tendieren.

Geisterspiegel: Feuerküsse spielt zum Großteil in London und Dorset. Konntest du in den Beschreibungen der Orte auf eigene Erfahrungen zurückgreifen? Warum hast du dich gerade für diese Orte entschieden?

Lia Haycraft: Alle meine Geschichten spielen an Orten, wo ich selbst schon einmal war. In Dorset liegt mit Lyme Regis einer meiner Lieblingsurlaubsorte, und da dort auch viele Sagen um Elfen und dergleichen existieren, habe ich Ilvio dort sein Zuhause gegeben. In London war ich auch schon viele Male und mag besonders Camden Town sehr gerne, deswegen hat Aruni ihre Wohnung dort. In Camden Town laufen wirklich haufenweise kuriose Leute rum, und den Klamottenladen Cyberdog [in dem Aruni arbeitete, Anmerkung der Redaktion] gibt es dort wirklich und die Verkäuferin auf ihren zwanzig Zentimeter hohen Sohlen tanzte dort im Eingangsbereich zu Technomusik. Mein zweiter Roman spielt zu großen Teilen in Nottingham, das ist recht nah der Gegend, wo ich früher gewohnt habe. Zum Teil spielt der Roman allerdings auch in Köln, wo ich auch sehr oft bin. Ich mag es einfach über Orte zu schreiben, die mir gefallen haben oder die ich sehr gut kenne.

Geisterspiegel: Von Dämonen über Meerelfen bis hin zu Gestaltwandlern gibt es in Feuerküsse eine Fülle an Zauberwesen, die unerkannt von den Menschen auf der Erde leben. Hast du dich in ihrer Darstellung an mythologischen Vorbildern orientiert oder dich dabei auf deine eigenen Interpretationen verlassen?

Lia Haycraft: Da habe ich mich hauptsächlich auf meine eigenen Ideen gestützt. Das eine oder andere, was man so von diesen Wesen aus Büchern oder der Mythologie »weiß«, fließt natürlich hin und wieder automatisch mit ein.

Geisterspiegel: Mit Mondtochter erscheint im November der erste Band deiner Die Nacht der Elemente-Reihe. Laut Klappentext erfährt die Hauptfigur Lucija, eine Arantai zu sein. Was kann man sich darunter vorstellen?

Lia Haycraft: Arantai sind nachtaktive Wesen, sie werden als Kinder des Mondes geboren, und zwar nur in der Nacht der Elemente. Diese findet alle 19 Jahre am 6. Juni statt. Tatsächlich fällt der Vollmond nur alle 19 Jahre auf diese Nacht und im Alter von 19 Jahren werden diese Mondkinder zu Arantai. Mondkinder unterscheiden sich wenig von Menschen, sie haben zum Beispiel menschliche Eltern und ahnen selten etwas bis zu ihrer Verwandlung an ihrem 19. Geburtstag. Manche natürlich haben schon vor ihrer Verwandlung besondere Talente. Arantai sind ein bisschen wie Gestaltwandler, nur dass sie sich nicht in Tiere verwandeln können, sondern in eins der vier Elemente (Wasser, Feuer, Luft oder Erde). Sie können das Element beherrschen oder sich z.B. ganz in Wasser oder Wind verwandeln. Ansonsten sind sie sehr schnell, könnten nachts gut sehen und sie vertragen aufgrund ihrer Verbindung zum Mond äußerst schlecht das Sonnenlicht, außer Feuer-Arantai. Außerdem haben sie meist eine enge Bindung zu einer Tierart und sprechen oft auch deren Sprache. Hoffentlich war das jetzt nicht zu kompliziert …

Geisterspiegel: Auf wie viele Bände ist Die Nacht der Elemente eigentlich angelegt?

Lia Haycraft: Das habe ich bewusst offen gelassen, weil ich es selbst noch nicht weiß. Bisher ist für Band 2 eine Veröffentlichung im Oktober 2015 geplant und Band 3 wollte ich bald schreiben. Vielleicht werden es vier Bände, aber vielleicht bleibt es auch bei dreien oder es werden doch noch mehr, mal sehen. Man kann die Bände einzeln lesen und in jedem Teil gibt es neue Hauptfiguren, die aber teilweise auch in vorherigen Bänden schon auftauchen.

Geisterspiegel: Ich habe gelesen, Mondtochter sei der erste Roman, den du überhaupt zu Ende geschrieben hast und der nun prompt auch eine Verlagsheimat gefunden hat. Heißt das, du gehörst du zu den Autoren ohne Schubladenmanuskripte? Oder hast du doch noch ein paar zumindest angefangene »Jugendsünden«?

Lia Haycraft: Genau. Die Mondtochter ist tatsächlich das erste Manuskript, was ich beendet habe. Aber ich habe auch in Jugendtagen und später schon Romane angefangen, die bisher unvollendet sind. Dummerweise ist mein erster Romananfang auch auf irgendeinem alten Computer verschollen, da komme ich nicht mehr dran. Ich hätte gerne nochmal reingelesen. Ich habe auch ein paar andere Romane in der Schublade, aber die sind noch nicht ganz fertig überarbeitet und stammen aus den letzten Jahren. Sie sind nicht vergessen, und wenn ich den zweiten Teil der Nacht der Elemente überabeitet habe, kommt auch einer von ihnen dran.

Geisterspiegel: Sowohl Feuerküsse als auch Die Nacht der Elemente sind im Bereich der Romantasy bzw. Paranormal Romance angesiedelt. Weshalb ist das dein bevorzugtes Genre? Gibt es andere (Sub-)Genre, die dich reizen?

Lia Haycraft: Romantasy lese ich selbst sehr gerne, deswegen hat mich das sehr gereizt. Man kann am besten schreiben, was man auch selbst gerne liest, glaube ich. Meine beiden anderen Manuskripte, die noch auf ihre Überarbeitung warten, sind ein Jugendkrimi (ohne Fantasy) und ein Kinderbuch ab 10 (das allerdings auch mit Elfen). Ich könnte mir außerdem vorstellen, einmal Chick Lit auszuprobieren oder vielleicht Science Fiction.

Geisterspiegel: Wie kam es zur Zusammenarbeit mit den Verlagen Machandel und Bookshouse?

Lia Haycraft: Die Feuerküsse hatte ich eigentlich für einen Wettbewerb geschrieben, aber als daraus nichts wurde, habe ich zufällig erfahren, dass der Machandel Verlag gerade kürzere Manuskripte sucht und einfach mal mein Glück versucht. Ich kenne auch andere Autorinnen, die bereits bei Machandel veröffentlicht haben. Bei Bookshouse war es fast ähnlich, auch auf diesen Verlag wurde ich durch Bücher von Freundinnen und Bekannten aufmerksam, die dort erschienen sind oder erscheinen sollten. Die Mondtochter hatte ich einer befreundeten Autorin zu lesen gegeben, mit der ich regelmäßig gegenseitig test- und Korrektur lese. Sie hatte mir empfohlen, es mit dem Manuskript einmal bei Bookshouse zu probieren.

Geisterspiegel: Darf man sich für die nähere Zukunft auf weitere Veröffentlichungen von dir freuen?

Lia Haycraft: Für den zweiten Teil meiner Nacht der Elemente-Reihe habe ich schon den Vertrag unterschrieben. Wie gesagt, er soll nächstes Jahr im Oktober erscheinen. Für die Feuerküsse habe ich schon den zweiten Teil geschrieben, aber der ist noch nicht ganz fertig und ich habe ihn bisher auch noch nicht angeboten. Ansonsten arbeite ich daran. 😉

Geisterspiegel: Falls es noch etwas gibt, was du deinen (potenziellen) Lesern sagen möchtest, wäre das der ideale Zeitpunkt. 🙂

Lia Haycraft: Ich finde es schön, mir vorzustellen, dass andere Leute, auch welche, die ich gar nicht kenne, meine Bücher lesen. Natürlich kann nicht jedem Leser jede meiner Geschichten gefallen, aber ich hoffe, dass ich meine Leserinnen und Lesern hin und wieder zum Lächeln oder Mitfiebern bringen kann. Ganz lieben Dank übrigens für alle schönen oder ausführlichen Rezensionen und Bemerkungen, die ich bisher zu meinen Büchern bekommen habe! Ich freue mich immer sehr über Rückmeldungen.

Das Interview mit Lia Haycraft führte Alessandra Ress.

Weitere Informationen zur Autorin unter liahaycraft.jimdo.com

(ar)