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Mein langer Weg zum E-Book

Mein langer Weg zum E-Book

Es ist noch nicht lange her, da konnte ich mir ein Leben ohne Buch in der Hand beim Lesen einfach nicht vorstellen. E-Books waren (und sind) einfach nicht das Gleiche. Viele Leute versuchten, mich von den Vorteilen des elektronischen Lesens zu überzeugen, was darin mündete, dass ich mich einfach stur stellte. Dann kam der Zeitpunkt, und es war ein schleichender Prozess, dass ich mir Bücher in erster Linie nach der Schriftgröße auswählte. Die Augen werden mit zunehmendem Alter eben nicht besser, wenn man seit jungen Jahren schon eine Brille trägt. Tja, und dann kam der Tolino shine auf den Markt und ich gehörte mit zu den Ersten, die das Gerät in den Händen halten und ausprobieren durften. Das überzeugte mich zwar nicht sofort, aber die tägliche Arbeit damit kontaminierte meine Sehzellen scheinbar doch so sehr, dass ich einen 2. Versuch mit einem E-Book-Reader wagte. Die Frage, ob Kindle oder offenes System stellte sich mir nicht, denn an einen Anbieter wollte ich mich nicht binden, auch wenn der Kindle bis dahin die besten Testergebnisse vorweisen konnte.

Nun lese ich seit etwa sieben Monaten meine Romane ausschließlich auf dem Tolino und bin immer noch begeistert, dass ich die Einstellungen wie Schriftgröße, Schriftart, Zeilenabstand, Zeilenrand und Beleuchtung individuell einstellen kann, sodass das Lesen von Anfang bis Ende des Buches wieder richtig Freude macht. Wenn da nicht … ja, wenn da nicht die Qualität der E-Books solch gravierende Unterschiede aufweisen würde.

Fehler finden sich in jedem Buch, das geht auch in Ordnung, denn hinter dem Korrektorat verbergen sich im besten Fall eben auch nur Menschen, die alle Fehler machen. Wer anderes von sich behauptet, dem unterstelle ich einfach mal, dass er lügt oder zu Größenwahnsinn neigt. Warum aber häufen sich Fehler so massiv, wenn die Texte als Datei angeboten werden? Letztens las ich einen Thriller, in dem die Personalpronomen eingespart wurden, oder schon auch mal Adjektive fehlten, die aus einem Kompliment den lapidaren Satz »Sie sah verdammt aus« machten. Leider war das im gesamten Text kein Einzelfall und es wurde dadurch nicht einfacher, wenn man nicht wusste, ob »er« oder »sie« etwas sagte oder tat. Ich habe den Verlag übrigens auf diese Mängel hingewiesen und man versprach, der Sache auf den Grund zu gehen und daran zu arbeiten.

Dann gibt es ja noch das leidige Thema mit der Silbentrennung. Mir leuchtet ja ein, dass bei der Veränderung der Einstellungen bei einem recht kleinen Bildschirm wie bei einem Reader nicht alles hundertprozentig neu ausgerichtet werden kann. Bis ich tatsächlich Bücher las, wo das kein Problem war. Und ich rede jetzt nicht nur von Bastei Lübbe, deren E-Books in meinen Augen wirklich eine sehr gute Qualität aufweisen, auch kleine Verlage kriegen das hin. Da frage ich mich doch, warum das nicht alle schaffen? Auffallend fand ich, dass ältere Bücher aus den 90er Jahren da wohl sehr stiefmütterlich behandelt wurden, so z. B. das eine oder andere Buch von Charlotte Link.

Ich weiß, dass es mehrere Programme und Anbieter gibt, um E-Books zu erstellen, ich weiß auch, dass die Technik immer ihre Tücken haben wird. Mit diesem Artikel wollte ich einfach mal meine Erfahrungen mit E-Books weitergeben und möchte am Ende unbedingt noch einmal betonen, dass der E-Book-Reader gerade für Menschen wie mich, die das »Kleingedruckte« eben nicht mehr so gut lesen können, eine richtig tolle Erfindung ist, wenn man sie nur annimmt.

Da ich meinen Tolino bei Weltbild gekauft habe, nutze ich natürlich auch überwiegend die Weltbildseite, um meine Bücher zu kaufen. Dort gibt es exklusive Ausgaben, die nur Weltbild vertreibt. Diese Ausgaben sind ältere und meist vergriffene Titel großer Verlage, die hier neu aufgelegt und sehr preisgünstig angeboten werden. Dort lässt sich so manches Schätzchen finden, besonders im Bereich Thriller. Ich weiß nach sieben Monaten, dass ich mit meinem E-Book-Reader alles richtig gemacht habe und schaue nun gleich mal wieder bei den E-Book-Deals der Woche rein …

(ab)